Als nächstes ein Blick nach Sizilien zum Drittligisten ACR Messina, denn auch dort gibt es Streitigkeiten zwischen Kurve und Vereinsführung.
Seit 2017 befindet sich der Verein im Besitz von Pietro Sciotto, der zugleich auch die Position des Präsidenten inne hat. Nach einige durchwachsenen Saisons mit zwischenzeitlichen Auf- und Abstiegen, gelang am Ende der letzten Spielzeit gerade noch so der Klassenerhalt in den Play Outs, sodass in dieser Saison wieder in der Serie C angetreten werden konnte.
Während der Sommerpause zeichnete sich jedoch erneut ein schwieriger Saisonstart ab. Bereits seit einiger Zeit ist der gesundheitlich angeschlagene Sciotto darum bemüht seine verbliebenen Mehrheitsanteile zu veräußern und die Leitung des Clubs in andere Hände zu übergeben. Die Suche nach einem neuen Käufer stellte sich allerdings als nicht ganz einfach heraus und auch ein zwischenzeitlicher Krankenhausaufenthalt des Präsidenten verzögerte die Verhandlungen. So blieb die finanzielle und sportliche Situation angespannt und wenige Wochen vor dem ersten Pflichtspiel stand man noch ohne einen voll besetzten Kader da. Hinzu kommen unbeglichene Schulden für die Stadionmiete.
Die Curva Sud drückte ihre Unzufriedenheit zunächst durch diverse Spruchbänder aus, bevor dann für Ende Juli zu einer Protestkundgebung aufgerufen wurde, die zahlreiche Menschen auf die Straße brachte.
So wurde u.a. gefordert, dass Sciotto den Verein verkaufen und die verantwortlichen städtischen Institutionen dem Geschehen die gebührende Aufmerksamkeit widmen sollen. Daraufhin lud Nello Pergolizzi, Präsident des Stadtrats von Messina, Sciotto zu einem Treffen ein, um sich gemeinsam über die Zukunft des Vereins auszutauschen.
Es folgten weitere Woche der Ungewissheit, in denen sich zum einen um die Zusammenstellung einer wettbewerbsfähigen Mannschaft bemüht wurde und zum anderen weitere Verhandlungen mit potentiellen Käufern geführt wurden.
Doch durch den spärlichen Informationsfluss und die immer neuen Vertröstungen riss der Protest nicht ab.
Bis schließlich das erste Heimspiel gegen Potenza anstand, wo die Gruppen der Curva Sud dem Stadion fernblieben und stattdessen zu einer weiteren Demonstration vor das Rathaus zogen.
Auch Angebote des Mäzens, mit den Fans ein Gespräch im Beisein des Bürgermeisters zu führen, kamen nicht zustande.
Und so bleibt es erstmal dabei den Heimspielen weiterhin fernzubleiben bis endlich Klarheit über den angestrebten Verkauf herrscht und der Verein wieder Planungssicherheit für die Zukunft hat.
Bei Auswärtsspielen, sowie zuletzt in Cerignola oder Crotone, sind die Ultras aber weiterhin anwesend.
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